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Handel und Verkehr. Straßburg wurde ent Handels- und Waffen-platz. Panzer und Helme, Schwerter und Beile, Bogen und Schleudern wurden hier in großer Anzahl verfertigt. Die 8. Legion hatte in Straßburg ihr Standquartier. Ebenso alt ist Metz. eine schon zur Römerzeit blühende Stadt. Manche Spitze der Lorberge der Vogesen krönte eine römische Burg, auch die Höhe des Odilien-berges. Mancher lothringische Ort verrät uns schon durch den Namen seine römische Abstammung. Bei St. Avold liegt Spittel, nicht weit davon Machern. Es sind römische Bezeichnungen wie Pie und Moyenvie. Art Stelle der gallischen oder germanischen Götter wurden die römischen verehrt. Mancher Tempel entstand zu Ehren des Merkur, Apollo oder der Diana.
Tie unermeßlichen Wälder wurden gerodet, die Sümpfe ausgetrocknet, die Wildwasser des Rheines eingedämmt. An den Abhängen der Hügel, die vorher mit Tannen und Buchen bestanden waren, erglänzte am üppigen Weinstock die saftige Traube. Eine neue glückliche Zeit war mit der römischen Kultur eingezogen.
4. Die Schlacht bei Straßburg 357.
Drüben über dem Rheine saßen die Alemannen und lauerten aus eine günstige Gelegenheit, in das römische Elsaß einzubrechen. Um die Mitte des 4. Jahrhunderts hatte der römische Feldherr Julian die Einfälle der germanischen Scharen abzuwehren. Er war etit umsichtiger Feldherr und tapferer Soldat. Das Christentum, tas in jener Zeit römische Staatsreligion geworden war, haßte und verachtete er. Er wurde wieder Heide und wird deshalb der Abtrünnige genannt. Als er in das Elsaß kam, fand er eine große Zahl von Städten und Dörfern verwüstet; ein Teil der Alemannen war auf der linken Seite des Rheines schon ansässig geworden. Diese wollte er über den Rhein zurückwerfen.
An der epitze der wilden, kriegerischen Scharen stand Ehnodomar. Er war ein stolzer, verwegener Heerführer; in seiner nervigen Rechten schwang er einen Speer von riesiger Länge; aus seinem Kopse erhob sich ein Wulst roter Haare, ^hm folgten fünf Könige, zehn Gaufürsten, eine lange Reibe von Edeln und 35 000 Krieger.
_ ~ ^sen stellte Julian bei Straßburg-Hausbergen seine Truppen tu Schlachtordnung gegenüber. Als auch Ehnodomar seine Krieger ausstellte, erhob sich unter dem'fußvolk der Alemannen ein unwilliges Geschrei. Einmütig erklang ihr Ruf, die Fürsten sollten von den Pferden steigen und in ihren Reihen kämpfen. Falle der Kampf unglücklich ans, so könnten sie nicht so leicht den gemeinen Mann verlassen und hätten feine Gelegenheit zur Flucht. Kaum hörte das Ehnodomar, so sprang er sofort vom Pferde. Chite Zögern folgten die anderen Fürsten seinem Beispiel.
15*
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Extrahierte Personennamen: Metz Apollo Julian Julian
buntem Geroirre. Ls find stattliche Reiter in goldgesticktem Jagdrocke, mit wallender Feder auf dem Hute. lbnen folgt eine Schar von Treibern, umkreist von den lechzenden Hunden. Unaufhaltsam eilen sie dabin auf der Spur des Edelwildes, des Sechzebnenders, dem es beute gilt.
ln roindesschneller flucht durchbricht der Hirsch das Dickicht, fast schon haben ibn die blutgierigen Rüden erreicht; sie kläffen, sie bellen, sie beizen ibn zu Tode. Noch ist er zroar allen voran. Das mächtige Geroeib liegt auf dem schlanken Rücken, um seinen rasenden Laus nicht zu bemmen. kaum berührt er den Boden.
Aufgeschreckt ist der ganze Wald, gestört die träumerische Rube, und scheu flattern die Vogel auf. Der Specht läßt sein Hämmern, des pinken Schlag verstummt, die Raben und Doblen auf den höchsten Wipfeln der Tannen rufen ihr heiseres Rab! Rab! und folgen kreisend des Markgrafen Jagd. Sie kennen ihn roobl, den kühnen Jäger und stolzen Weidmann. Er jagt durch den weiten Forst immer auf der Spur des Hirsches. Endlich wird das edle Tier, umzingelt von Hunden, die Beute der Jäger.
Dun ertönt laut und lang ein Jagdhorn, und alles eilt zum Sammelplatz, um sich am Mahle zu stärken und zu erfrischen.
3.
Bei dem Mahle bemerkte die Markgräfin plötzlich, datz sie ihren kostbaren Fächer verloren habe. Da eilten die Herren nach allen Richtungen, um den Fächer zu suchen. Markgraf Karl ist so glücklich, ihn an einem moosbewachsenen Baumstumpfe zu finden. Müde von der Jagd nahm er den mit der Feder des fluechahnes geschmückten Hut ab und lieh sich zum Sitzen nieder. Dann sah er sich um. Den Platz kennt er roobl.
Eine kleine Jüaldroiese roar es, umgeben von hoben, mächtigen Eichen und dichtem Unterholz, ln der Mitte stand
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1. Die Schatzgräber auf dem Engelnberg.
Vor vielen, vielen Jahren war es auf dem Engelnberg recht
öde. Da wuchs nur niederes Gestrüpp zwischen den Steinen.
Auch gab es dort manche Schluchten und dunkle Höhlen.' In
diesen Schlupfwinkeln hielten sich Räuber auf und versteckten
dort ihre Schätze. Wenn nun in Elberfeld den Leuten etwas
abhanden kam, so sagten sie: „Et geiht dem Engelenberg herop?"
Später erzählten sich die Leute auch, man könne auf dem Engeln-
berg Schätze in der Erde finden.
Nun wohnte am Rommelspütt ein Mann, der wollte mit
seinem Sohn auf dem Engelnberg einen Schatz graben. Vor
Mitternacht brachen sie auf und gingen hinauf zum Engelnberg.
<£§ war eine stürmische, düstere Nacht. Die beiden Schatzgräber
kamen an einzelnen kleinen Bauernhäusern vorbei, und vor jedem
bellte ein Hund. Sie gingen ganz still weiter, denn wenn man
einen Schatz graben will, darf man nicht sprechen. Auf einmal
merkten sie, daß ein schwarzes Ungetüm wie ein großer Hund
mit feurigen Augen ihnen nachging und immer um sie herum-
lief. Sie hatten beide so große Angst, daß ihnen die Schweiß-
tropfen auf der Stirne standen. Keiner aber wollte es den
andern merken lassen, und so gingen sie mutig vorwärts. Als
sie fast oben waren, kam wieder das Ungetüm mit den feurigen
Augen ganz dicht an sie heran. Da wurde ihnen so unheimlich
zumute, daß sie umkehrten und schnurstracks den Berg hinunter-
liefen. Die Lust zum Schatzgraben war ihnen vergangen. Sie
arbeiteten aber von nun an fleißig und wurden wohlhabende
Leute. Da lernten sie, daß die Arbeit der beste Schatz ist.
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— 50 —
um au dem gefahrvoller: Abeuteuer teilzunehmeu. Als sie in den Kreis der um deu jungen Me leagros versammelten Helden trat, glaubte man in der schlanken, hochgewachsenen Jungfrau im schmucken Jagdgewand mit dem elfenbeinernen Köcher über der Schulter und dem Bogen in der linken Hand die Göttin Artemis selbst zu erblicken, wie sie durch das Waldgebirge schweift, das flüchtige Wild zu erjagen.
Neun Tage lang bewirtete der König Öneus die fröhliche Schar der kämpf- und abenteuerlustigen Gäste; am zehnten Morgen zogen sie, von vielen Knechten und Hunden begleitet, zur Jagd hinaus.
In einem Walde, der sich von der Ebene einen weiten Bergabhang hinanzog, suchten die Helden den gewaltigen Eber ans. Bald erreichten sie eine tiefe Schlucht, die von geschwollenen Regenbächen ausgehöhlt war; dichtes Weidengebüsch, Schilf und Binsen überwucherten*>• den sumpfigen Boden. Ans diesem Dickicht stürzte, von den Hunden aufgejagt, der Eber plötzlich voll Wut hervor, wie ein Blitzstrahl aus der Wetterwolke fährt. Die Jäger empfangen ihn mit lautem Geschrei und halten ihm die Eisenspitzen ihrer Lanzen entgegen; aber das Untier biegt aus und zersprengt und verscheucht mit seinen entsetzlichen Hauern die bellend anspringenden Hunde. Nun fliegen von allen Seiten die Spieße ihm nach; aber teils treffen sie nicht, teils prallen sie an den rauhen Borsten ab. Durch die Geschosse zu noch größerem Grimme gereizt, kehrt jetzt der Eber sich um und rennt mit
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— 483 —
mich nach dem sonnigen Jthaka heimzugeleiten, haben sie mich hier in dem fremden Lande ausgesetzt. Möge es Zeus, der Hort der Schutzflehenden, den Wortbrüchigen vergelten! Doch ich will meine Schätze nachsehen, ob sie mir nichts davon fortgenommen."
Er zählte nach: die Dreifüße, die Beckeu, das Gold, die Gewänder; siehe da, es fehlte nichts. Doch wo war er? Ratlos und wehklagend irrte er am Strande des brausenden Meeres hin und her.
Da sah er einen jugendlichen Schafhirten auf sich zukommen, schlank und fein von Gestalt, als wäre es ein junger Königssohn. Odysseus freute sich seines Anblicks, grüßte den Jüngling und fragte: „Was ist denn das für ein Land und von welcherlei Männern wird es bewohnt?"
„Fremdling, du mußt sehr weit herkommen," versetzte der Hirt, „daß du dieses Land nicht kennst; denn es ist ja weit und breit bekannt und berühmt. Zwar ist es gebirgig und zum Rossetummeln nicht geeignet; aber Getreide gedeiht hier trefflich und Wein nicht minder. Rinder und Ziegen weiden in Menge auf den grasigen Triften, welche reichlich von Regen und Tau befeuchtet werden. Auch tränken Bäche das Land, und an herrlicher Waldung mangelt es nicht. Wahrlich, bis nach Troja ist Jthakas Ruf gedrungen, und Troja liegt, wie die Leute sagen, doch recht fern von hier."
„Jthaka?- Wie freudig überrascht vernahm Odysseus dieses Wort! Er war also wirklich auf
31*
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
76
Der Unterharz.
Husaren namens Hamburg, der im Siebenjährigen Kriege nebst zwei Kame-
raden den Herzog vor französischer Gefangenschaft rettete. Znm Dank für
die tapfere Tat versprach der Herzog, jedem einen Wunsch zu erfüllen. Der
eine wünschte sich ein Backhaus, der andere eine Schmiede, der dritte eine
Schenke. Der Herzog ließ diese Häuser an der Stelle erbauen, wo seht
„Hamburg" steht. — Das 333 m hoch gelegene Wendefurt ist ein alter
Weiler mit nur 30 Einwohnern; seine Lage zwischen herrlichen Höhen
(Schöneburg) und Wäldern (die sieben Gründe) machen es zum Luftkurort
geeignet. Ähnliches gilt von dem Dörfchen Altenbrak (400 E.). Ein Teil
der forellenreichen Bode wird hier durch den 370 m langen Tunnel der
Schöneburg geleitet, uni die Holzschleiserei zu bedienen, und dann durch einen
Aquädukt dem Flusse wieder zugeführt. Treseburg (175 E.) kündigt sich
schon mit seinen zahlreichen Gasthöseu als oberes Eingangstor zu dem be-
rühmtesten und besuchtesten Teile des Bodetals an.
Auf der 10 km langen,
170 m fallenden Strecke von
hier bis Thale durchbricht der
Bach zunächst einen mächtigen
Granitselsen. Die riesigen, wun-
derlich gestalteten Blöcke, die
wir im Flußbett und in seiner
Umgebung bemerken, sind nach
Ansicht der Geologen durch die
auswaschende Tätigkeit des
Wassers im Gestein entstanden.
Auch hier traten früher wie
im Okertale die Felsen so nahe
an den Fluß, daß der Raum
zur Anlage eines Fußweges
erst mühsam durch Sprengungen gewonnen werden mußte. Zu der Erhaben-
heit der Felsbildungen gesellt sich die bunte Schönheit des Baumwuchses,
zu der neben Buchen und Fichten Eichen, Birken, Eschen, Ahorne, Ulmen,
Eiben wetteifernd beitragen. Drunten aber wälzt der durch die Luppbode
verstärkte Fluß, einem Helden vergleichbar, der zornig die Ketten sprengt,
schäumend und tosend seine Wassermassen durch das eingezwängte Bett. Erfüllt
von Schauer und Bewunderung betrachtet der Wanderer dies großartige
Schauspiel der Natur, besonders von der Teufelsbrücke, die über den Bode-
kessel führt. Von hier ans steigt l. ein in 18 Windungen angelegter Weg,
die Schurre, zu dem 403 m hohen Felsen Roßtrappe hinan. Gegenüber
liegt 250 m über der Bode der noch höhere Hexentanzplatz, der eine
einzigartig schöne Aussicht ins Gebirge und in die Ebene gewährt. Einst,
so erzählt die Sage, wollte der wilde Böhmenkönig Bodo des Harzkönigs
schönes Töchterlein Brnnhilde zur Gemahlin haben; sie aber mochte ihn nicht
leiden und floh vor ihm. Als sie nun aus den Hexentanzplatz kam, wo die
bösen Geister des Gebirges ihre nächtlichen Tänze aufsühren, scheute ihr
Pferd vor dem tiefen Abgrunde, der sich vor ihm auftat. Brunhilde aber
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3. Innere Zustnde bei den Germanen.
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findet er einen, der ihm gefllt, so fragt er ihn, ob er in sein Gefolge eintreten wolle, berreicht ihm, wenn er dazu bereit ist, vor der Volksverfamm-lung einen Speer und empfngt von ihm durch Handschlag und Eid das Gelbnis der Treue. Der Gefolgsmann fcheidet aus dem Hause der Eltern aus und lebt von nun an am Hofe des Herrn; hier erhlt er, was er zu seinem Leben bedarf, der Herr wird gleichsam sein Vater. Auf allen Zgen begleitet er ihn, er reitet mit ihm ins Feld und besteht alle Gefahren an feiner Seite; fllt der Herr im Kampfe, fo mu das Gefolge mit ihm sterben. Ohne ihn heimzukehren gilt fr die grte Schande. Wer den Herrn, dem er Treue gelobt hat, verlt, wird von allen gemieden, er wird ehrlos und von dem Volke ausgestoen. Alle Ehre, die das Gefolge erkmpft, alle Beute, die es erobert, gehrt dem Herrn. Aber der Herr mu fein Gefolge unterhalten und darf es nicht Not leiden lassen. Darum unternimmt er auch auf eigene Faust Kriegs- und Beutezge, um die ntigen Mittel zur Ernhrung des Gefolges zu gewinnen.
Il Der Krieg. Hat das Volk einen Krieg beschlossen, so mssen die Wehrhaften zur bestimmtem Zeit am Versammlungsort erscheinen. Wird es unvermutet angegriffen, fo wird das Landgefchrei erhoben und von jedem, der es hrt, weitergegeben, oder es werden Feuerzeichen entfacht. Frauen, Kinder und Sklaven Verlaffen die Gehfte und bergen sich und die fahrende Habe im Dickicht des Waldes, in den Schluchten des Gebirges oder zwischen Sumpf und Moor. Die Männer eilen zum Sammelplatze. Zum Kampfe tritt wie beim Ding Sippe zu Sippe und Hundertschaft zu Hundertschaft, das ganze Heer stellt sich zu einem Schlachtkeil zusammen, den man auch Eberkopf" nennt. Ist das ganze Volk etwa zu einer Wanderung aufgebrochen, so werden vor der Schlacht die Wagen zu einer Wagenburg zusammengeschoben, und Frauen und Kinder rsten sich zu ihrer Verteidigung. Wenn die Männer zum Sturme schreiten, erheben die Frauen den Zauber-gesaug, durch den sie ihre Männer gegen Gefahren feien und den Sieg herbeiziehen wollen. Nach dem Siege wird die Beute zusammengetragen und vor dem versammelten Heere ausgeteilt; Könige und Fürsten erhalten ihren Ehrenanteil. Erleidet das Heer eine Niederlage, oder ist der angreisende Feind so bermchtig, da man ihn im offenen Felde nicht bestehen kann, fo flchtet das Volk in feine Ringwlle, die an schwer zugnglichen Orten ans anfeinandergefchichteten Steinen oder Erdwllen gebaut sind, und er--wartet hier den Angriff. Kehrt man wieder zur Heimat zurck, so findet man die Gehfte niedergebrannt und die Felder verwstet.
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1906 -
Halle a. S.
: Verl. der Buchh. des Waisenhauses
Autor: Seyfert, Bernhard, Neubauer, Friedrich
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Geschlecht (WdK): Jungen
2lrrtofo 25ö(Mirt (1827 — 1901), der große luiturpoct und lllcifter der Sarbe.
Sig. 364. Kentaur in der Dorfschmrede von Arnold Böcklin.
Illustrierte 3citung, J. J. Weber. Photographieverlag der Photographischen Union in München.
Charakteristisch für 25öcfclms Kunst sind zunächst die Wesen der griechischen Mythologie (Kentaur, pan, Satnr, Nnrnphe, llajade usw 'i mit
denen er seine Landschaften belebt. ' 1
5ig. 365. Uiüa am Meer von Arnold Böcklin.
I’ei -türm beugt die starken Säume, er ist ein Symbol der Erregung in der Seele der trauernden Srauengeftalt, die am Seifen lehnt und ins 31 leer hmausftarrt. Charakteristisch die Symbolik, die italienische Landschaft und die Darstellung des Meeres.
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34
Ist Holz; in ihm ist keine Gtterkraft!
Ihr Diener, vor! Fllt sie mit khnem Streiche!" Die Heiden aber drhn: Der wird zur Leiche! Des Baumes Frevler wird dahin gerafft?"
Und sieh, es strzt, noch kaum die Rinde klafft,
Dreimal zerstckt die mcht'ge Donnereiche!
Und Grausen fat der Heiden bleiche Schar,
Gewendet sind die Herzen wunderbar,
Und alle treibt's, zum heil'gen Mann zu treten: Die Heidengtter sind Betrug und Spott,
Nur mchtig ist und wahr der Christengott!"
Und sinken hin, zum einz'gen Gott zu beten.
Welker
Bonifatins bei den Hessen und Thringern. Auf dem Waldwege, der vom Main nordwrts in das Hgelland der Franken und Thringe fhrt, zogen an einem heien Sommertage drei Reiter-schweigend dahin. Der erste war der Fhrer, ein junger Mann von starken Gliedern; das lange Haar hing ihm wild um das Haupt, die blauen Augen sphten nach beiden Seiten des Weges in den Wald. Er trug eine verschossene Lederkappe, der der braunen Jacke eine groe Tasche mit Reisevorrat, in der Hand den Wurfspeer, auf dem Rcken Bogen und Jagdkcher, an der Seite ein langes Weidmesser, am Sattel seines Rosses eine schwere Waldaxt. Hinter ihm ritt ein breitschultriger Mann m den Jahren seiner besten Kraft, mit groem Haupt, die mchtige Stirn und die blitzenden Augen gaben ihm das Aussehen eines Kriegers Aber er trug sich nicht wie ein Mann des Schwertes; das kurzgeschorene Haar deckte ein schsischer Strohhut. an dem langen Gewnde war nicht Wehrgehenk. nicht Waffe sichtbar, nur die Axt. welche jeder Reisende in der Wildnis fhrte, steckte im Sattel; nach dem groen Ledersack, der Vor ihm der dem Sattel befestigt war, mochte man ihn fr einen Hndler-Halten. Es befanden sich aber in dem Sacke auer dem notwendigsten Reiset)errate ein Schreiben des Papstes von Rom, ein Schutzbrief des groen Frankenknigs und verschiedene wertvolle, heilige Schriften. Ihm zur Seite trabte ein Jngling in gleicher Tracht und Ausrstung, der nuch auf dem Rcken ein Bndel trug und in der Hand einen Baumzweig, mit dem er sein Rlein antrieb. Durch Sand und der Stein-blcke zog sich der rauhe Pfad zwischen alten Kiefernstmmen von einer Erdwelle zur andern. Am Waldesrand hielt der Fhrer an. Dies ist das Jdisthal", sagte er, das Haupt zum Grue neigend, und dort rinnt der Jdisbach nach dem Main." Einsam und menschenleer lag das blhende Thal. Aus demselben fhrte ein schmaler Weg bergauf. Der Gipfel war ein unebener Raum, baumlos, mit niedrigem Buschwerk und wilden Blumen bewachsen. Nur eine mchtige Esche erhob sich in der Mitte ans dem niedrigen Kraut. Der Fhrer sprang vom Rosse und neigte sich tief gegen den Eschenbaum, dann trat er an den Rand des Gipfels und sah forschend in das Thal und den Saum der Wlder eut-lang. Und wieder wandte er sich der Esche zu und sprach ehrfrchtig: Hier ist der Jdisberg, und dies ist der heilige Baum der hohen Schicksals-franen. Schutz vor schdlichen Gewalten hat die Stelle, und darum habe ich euch hierher gefhrt." Hier schickten sie sich an, die Nacht zu rasten und schlugen den Nachtzaun zusammen.
Der Fhrer riet dem Fremden, die hohen Gewalten der Urzeit, welche um den Baum schweben und ihm feind seien, zu scheuen. Ob
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Extrahierte Ortsnamen: Hessen Main Rom Main Jdisberg
. 3. Agamemnon. 17
m westlichen Theil der griechischen Halbinsel lag am Ufer eines reizenden Flusses ein uralter Hain, daneben eine weite Ebene mit Tempel und Altren. Diese Gegend hie Olympia. Hier sah man alle vier Jahre die Griechen von allen Enden zusammenkommen zu dem Feste der Kampfspiele. Whrend des Festes ruhte aller Streit und Krieg. Mit Opfern und frommen Umgngen zu Ehren der Götter wurde es begonnen. Es war auf der Ebene ein groer, weiter, kreisfrmiger Raum abgegrenzt und mit weichem Sand bestreut. Durch seine Mitte ging eine Mauer, von der rechts das Wagenrennen, links Wettlaus, Ringen, Faustkampf, Springen, Werfen der Diskus-scheibe gebt wurde. Doch wurden auch fter schne Dich-tnngen (die wir zum Theil noch heute haben) und schne Geschichtswerke vorgetragen von denen, die ste verfat. Auf Bnken, die in immer weiter geschweiften Bogen sich erhoben, sa die zahllose Menge der Zuschauer, die einige mit Stben versehene Diener in Ordnung hielten. Das Fest dauerte 5 Tage. Ein Herold verkndigte die Namen der Sieger und ihr Vaterland. Der Preis, welchen sie erhielten, war ein Oliven- oder Fichtenkranz. In Olympia schnitt ein Knabe, dem noch Vater und Mutter lebten, von dem heiligen Oelbaum (dem Baum der schnen Krnze") in dem gottgeweihten Hain mit goldnem Messer die Siegeskrnze ab. Aber die Ehre, welche damit dem Sieger und seinem Geschlecht und seiner Stadt widerfuhr, wurde nimmer vergessen. Einen Mann, dessen beide Shne einmal den Preis errangen, trug man auf dem Platze umher und rief ihm zu: stirb, Diagoras, es giebt keine Freude auf diese! In der Mitte von Griechenland, am Fue eines Berges, des Parnasfns, lag eine Stadt, Delphi, und ein weltberhmter Orakeltempel. Aus einer Kluft stiegen bestndig betubende Dmpfe auf, der der Kluft war das Heiligthum erbaut. Und wenn nun Leute kamen, die den Rath der Götter und ihr Schicksal erkunden wollten, setzte sich die Priesterin Pythia, eine Jungfrau in wallendem Haar und langem Schleppgewand, nachdem sie von dem nahen Lorbeerbaum ein Blatt gebrochen und aus der Quelle, die durch das Heiligthum flo, einen Trnnk gethan, auf den goldenen, mit Lorbeer umwundenen Dreifu der der Kluft, und die Laute und Worte, die sie in der krampfhaften Ver-zckung ausstie, wurden von den Priestern in geordnete Rebe gebracht und den Fragern mit groer Feier als die Antwort
2
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